24. November 2022
Gesundheitsversorgung und Krankenhausplanung unter Pandemiebedingungen und in Krisenzeiten
Erfurt, 25. November 2022
Die Krankenhausplanung und die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten, wie der andauernden Pandemie, der Beeinträchtigung der Lieferketten und der inflationären Preis- und Kostenentwicklung waren die dominierenden Themen bei dem 8. Thüringer Krankenhausforum. Vor rund 80 Gästen diskutierten am 24. November 2022 in Erfurt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die derzeitigen Herausforderungen in der Krankenhausplanung und mögliche Lösungsansätze. Dabei wurden auch die derzeitigen Rahmenbedingungen und die Auswirkungen für die Krankenhäuser in der globalen Energie- und Pandemiekrise beleuchtet.
Die Vorsitzende der LKHG, Dr. Gundula Werner, und Geschäftsführer Rainer Poniewaß machten deutlich, dass die Thüringer Krankenhäuser in herausfordernden Zeiten eine pragmatische und unbürokratische Unterstützung durch den Bund benötigten. „Die für die Krankenhäuser und die Pflege vorgesehenen rund 8 Mrd. € aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds sind ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so Dr. Gundula Werner im Hinblick auf die Zusagen der Bundesregierung, die Krankenhäuser mit einem Hilfsprogramm zu unterstützen. Nun komme es aber darauf an, dass das dringend benötigte Geld nicht nur als Liquiditätshilfe, sondern dauerhaft den Krankenhäusern zur Verfügung gestellt wird. Dies müsse zudem auch schnellstmöglich passieren. Die Vorschläge müssten mit einer unbürokratischen und praktikablen Lösung unterlegt werden. Dies bekräftigte auch die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Prof. Dr. Henriette Neumeyer, die zu einem Vortrag über die aktuelle Lage der Krankenhäuser referierte.
Gesundheitsministerin Heike Werner hob die besondere Situation der Krankenhäuser hervor und dankte den Kliniken und ihren Beschäftigten für ihr außerordentliches Engagement, insbesondere in den Jahren der Corona-Pandemie.
Mi Blick auf die Podiumsdiskussion mit dem Schwerpunkt Krankenhausplanung in Zeiten von Pandemie und Energiekrise waren sich alle Teilnehmer einig, dass es weiterhin darauf ankomme, dass ein flächendeckendes engmaschiges Versorgungsangebot an stationären Leistungen vorgehalten werden muss. Die wohnortnahe stationäre Versorgung sei ein großer Vorteil und einer der zentralen Erfolgsfaktoren bei der Pandemiebewältigung in Thüringen.
Einig waren sich alle Podiumsteilnehmer, dass die Konsentierung und die Übergabe des „Zielbildes 2030 der medizinischen Versorgung in Thüringen“ durch die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, e.V., die Verbände der Krankenkassen in Thüringen, der Landesärztekammer Thüringen und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen an Frau Ministerin Heike Werner im September ein starkes Signal ist, dass die Selbstverwaltungspartner auf Landesebene gewillt sind, auch unabhängig von den Vorgaben der Bundesebene zu guten und in den Regionen passgenauen Versorgungslösungen zu kommen.
Dabei hat die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen auch beim 8. Thüringer Krankenhausforum nochmal unterstrichen, dass die Krankenhäuser bereit sind, sich auf Veränderungen einzustellen. Dies umfasse perspektivisch aber auch eine stärkere Einbeziehung und Mitsprache der Krankenhäuser bei der Ausgestaltung und Erbringung von ambulanten bzw. sektorübergreifenden Leistungen. Von allen am Zielbild beteiligten Partnern muss die Bereitschaft und Mut zur Veränderung ausgehen.
Dies sahen auch die Partner der Podiumsdiskussion so, die sich auch in diesem Jahr wieder unter der Einbeziehung der gesundheitspolitischen Sprecher:innen der Fraktionen der demokratischen Parteien im Thüringer Landtag, Ralf Plötner (Die Linke), Dr. Thomas Hartung i.V. für Frau Dr. Klisch (SPD), Babett Pfefferlein (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN), Christoph Zippel (CDU) und Robert-Martin Montag (FDP) mit engagierten Beiträgen beteiligten.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die Krankenhäuser beim Ausbau der stationären und ambulanten Versorgung in Thüringen einen wesentlichen Beitrag für die künftige Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, insbesondere im ländlichen Raum, leisten werden.
Thüringer Krankenhausforum am 24.11.2022 in Erfurt.
V.l.n.r.: Prof. Dr. Henriette Neumeyer (DKG), Dr. Gundula Werner (Vorstandsvorsitzende der LKHG), Dr. Thomas Hartung (SPD), Christoph Zippel (CDU), Rainer Poniewaß (Geschäftsführer der LKHG),
Robert-Martin Montag (FDP), Ralf Plötner (DIE LINKE), Babett Pfefferlein (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)