21. Oktober 2019
Zukunft der Thüringer Krankenhäuser nach der Landtagswahl:
„Fachkräftesituation – Investitionsförderung – Digitalisierung”
Jetzt handeln – Mehr Studienplätze für Medizin und eine verlässliche Investitionsfinanzierung für Krankenhäuser
6. Thüringer Krankenhausforum diskutierte Standpunkte der Landeskrankenhausgesellschaft vor dem Landtagswahljahr 2019
Erfurt, 21.10.2019 – Mehr Unterstützung bei der Gewinnung von ärztlichem Personal und mehr Investitionen des Landes Thüringen in seine Krankenhäuser – das sind die zentralen
Erwartungen der Kliniken im Freistaat an die nächste Landesregierung. Der Gastgeber, die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen (LKHG), die Gesundheitsministerin Heike Werner und die
gesundheitspolitischen Sprecher der Parteien warfen auf dem 6. Thüringer Krankenhausforum in Erfurt vor rund 80 Gästen einen erwartungsvollen Blick auf die nächsten fünf Jahre.
Eine ausreichende Ausstattung mit Personal einerseits sowie mit moderner baulicher und technischer Infrastruktur andererseits – mit diesen beiden Hauptanliegen der Thüringer Krankenhäuser wird sich
die nächste Landesregierung befassen müssen. Neben einer Aufstockung der Investitionen des Landes in Gebäude, Technik und vor allem in die Digitalisierung der Thüringer Kliniken hält es die
Vorstandsvorsitzende der LKHG Thüringen Dr. Gundula Werner für dringend erforderlich, die Zahl der Medizinstudienplätze in Thüringen zu erhöhen: „Der bundesweite Ärztemangel macht natürlich nicht vor
Thüringen halt. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Krankenhäuser immer ausreichend ärztliches Personal zur Verfügung haben. Dazu müssen zum einen mehr Medizinstudienplätze eingerichtet werden – bei
uns in Thüringen also an der Medizinfakultät in Jena. Zum anderen müssen wir geeignete Maßnahmen entwickeln, dass die Absolventinnen und Absolventen in Thüringen bleiben. Um diese zentralen Fragen
sollte sich die nächste Landesregierung vordringlich kümmern.“ Bereits Anfang Oktober hatten sich LKHG, Krankenkassen, Ärzteverbände und weitere Institutionen in einem gemeinsamen Appell dafür
ausgesprochen, die Zahl der Medizinstudienplätze in Thüringen zu erhöhen.
Die LKHG Thüringen wies darauf hin, dass gesetzliche Verordnungen und Richtlinien sowohl quantitative als auch qualitative Vorgaben zur ärztlichen Besetzung machen, die von den Krankenhäusern
zwingend einzuhalten sind. Die demografische Entwicklung für Thüringen lasse zudem bereits heute erkennen, dass in den nächsten Jahren viele Ärzte ausscheiden und die Bevölkerung gerade in den
ländlichen Gebieten überaltert und mehr Gesundheitsleistungen nachfragen wird. Um hier auch weiter die gewohnt hochwertige und wohnortnahe stationäre Versorgung sicherzustellen, bedürfe es dringend
mehr gut ausgebildeter Ärzte und damit mehr Medizinstudienplätze in Thüringen.
Auf dem Krankenhausforum sprach auch Gesundheitsministerin Heike Werner, anschließend referierte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß über die Lage der Krankenhäuser
bundesweit. An der Podiumsdiskussion beteiligten sich die gesundheitspolitischen Sprecher der Parteien Christoph Zippel (CDU), Dr. Thomas Hartung (SPD), Jörg Kubitzki (Die Linke), Babett Pfefferlein
(Bündnis 90/Die Grünen), Corinna Herold (AfD) sowie der Generalsekretär der FDP Thüringen, Robert-Martin Montag.
Weitere Presseberichte zum 6. Thüringer Krankenhausforum: